Neulich hatte ich eine Phase von ein paar Tagen, in denen mir einiges zu Bruch ging – das Glas eines Bilderrahmens, eine schöne Vase, ein gerade frisch gefüllter Teebecher –, und ich fragte mich, was mit mir los ist oder ob es sich nur um zufällige Unachtsamkeiten handelte.

Wenn etwas kaputtgeht, erlebe ich das meist als schmerzhaft. Ein Teil zerschellt auf dem Fußboden in tausend Stücke. Kintsugi – die japanische Tradition, auf sehr ästhetische Weise Keramik zu reparieren – hilft mir da nicht weiter, weil es einfach zu viele Teile sind. Ich muss akzeptieren, dass etwas nicht zu kitten ist – und oftmals auch nicht nachzukaufen. Die Vase hatte ich in einem Trödelladen erstanden, ein Einzelstück, das ich nun auch noch der Welt entrissen habe sozusagen. Mir wird in solchen Momenten bewusst, wie fragil vieles ist, wie zerbrechlich und damit kostbar.

Wie fragil auch unser Leben ist, unser Körper, unsere Seele, unser Miteinander. Wir sind vor Verlusten nicht gefeit – und vermutlich ist es gut, dass uns das nicht permanent bewusst ist. Hin und wieder stößt uns das Leben selbst darauf, manchmal eben durch das Zerschellen einer Blumenvase.

Alternativer Bildtex

Glücksboten?

Scherbenhaufen

auseinandergebrochen
entzweigegangen
geborsten
geplatzt
gesplittert
hinüber
in Stücke gegangen
kapores
kaputt
lädiert
ramponiert
ruiniert
zerborsten
zerbrochen
zerplatzt
zerschmettert
zersprungen
zerstört
zu Bruch gegangen

Kurzum: unwiederbringlich im Eimer