Während ich dies schreibe, bin ich noch sehr positiv beeindruckt von einem Seminar zu autobiografischem Schreiben, an dem ich kürzlich teilgenommen habe, geleitet von der Schriftstellerin Annette Pehnt. Wir versuchten uns in verschiedenen Zugängen zu diesem weiten Feld des Autobiografischen (oder auch Autofiktionalen) – und als Liebhaberin der kurzen / poetischen / Form gefiel mir besonders der „Lebenslauf in 10 Wörtern“. Uns als „kleine Fingerübung“ angekündigt, haben diese zehn Wörter es aber doch in sich. Ein ganzes Leben mal eben komprimieren, das Wichtigste herausfiltern und zu Papier bringen. Das Wichtigste? Was ist es denn, was mein Leben ausmacht? Ist es das Früher oder ist es das Jetzt oder eine Mischung aus beidem? Worauf richte ich meinen Blick?

Im Seminar schrieb ich drei verschiedene Varianten und in der Vorbereitung für diesen Blogbeitrag „spielte“ ich mit einzelnen Zeilen, tüftelte, suchte nach noch passenderen Ausdrücken, setzte zusammen, verwarf, änderte die Reihenfolge und entschied mich schließlich für die 10 Wörter, die unten zu lesen sind (die Überschrift ausgenommen). Morgen würde ich vielleicht andere Wörter wählen und übermorgen sowieso.
Ich möchte Sie und euch anregen, es auch mal mit den 10 Wörtern zu probieren. Da gibt es so viele Möglichkeiten: zum Beispiel nur (Lebens-)Orte zu benennen, nur Namen von Menschen, die einem wichtig waren oder sind, Musiktitel – oder den kleinen Lebenslauf rein aus Verben oder Adjektiven bestehen zu lassen … Eine spannende Entdeckungsreise!

Alternativer Bildtex

oh wie lebensfroh!

Mein Leben in 10 Wörtern

Schale aufgebrochen
ungeborgenes Lebensknirschen
mühsames Altlastenentledigen
Innenweltenbummlerin
neue Wege findend