Die ersten Wochen des neuen Jahres kommen mir mühselig vor – so oft ist es grau draußen und wird den ganzen Tag gar nicht richtig hell. Da ist schon viel guter Wille gefragt, um bei Laune zu bleiben. Wie erfreulich, dass es Farben gibt. Ich kaufe Narzissen mit noch geschlossenen Knospen auf dem Markt (Osterglocken im Februar?), und wenn ich ganz still bin, kann ich das Knistern hören, wenn die Blüten sich aus der sie umgebenden Haut pressen. Das zum Vorschein kommende Gelb macht mich froh.
Ich würde mich auch gern häuten, denke ich dann, mich aus der zu eng gewordenen Haut schälen hinein in eine neue Weite. Immer wieder gibt es Phasen in meinem Leben, die mir dieses Bild des Häutens nahelegen, weil mir „nichts“ richtig erscheint und ich mal wieder so ganz grundsätzlich ratlos bin. – Welche Farben wohl zum Vorschein kommen, streife ich das Alte ab?
o. T.
Wünsch dir was
Hinter der Neubauruine
schwankt die Baumgruppe
im Sturm die
kahlen Äste schunkeln
Regenpeitschen knallen
Ich hülle mich ins Grau
und male meine Socken
himmelblau