Der Sommer ist da, und wer konnte, hat dieses Jahr eh schon häufig Zeit im Garten und in der Natur verbracht, zumal vieles andere nicht möglich war. Ich las neulich eine kleine Weisheit von unbekannt, die da lautet: „Einer der schönsten Wege zu uns selbst führt durch den Garten.“ Ist damit die schweißtreibende Arbeit gemeint, die es erfordert, einen Garten anzulegen und zu pflegen, oder eher die (innere) Stille, die so ein Fleckchen Erde vermitteln kann – am besten morgens um halb sieben, wenn die Welt noch halbwegs schläft, nur die Vögel schon lange wach sind und die Landschnecken sich wieder ins Unterholz verkrochen haben?

Mein heutiger poetischer Text hat nur sieben Zeilen, die mir jedoch immer wieder ein friedliches Bild vor Augen bringen. Kommen wir zu uns selbst in solchen grünen, erdreichen Momenten? Und was ist mit denen, die gar keinen Garten haben (so wie ich)? Das Zauberwort heißt: Imagination!

Alternativer Bildtex

Hortus conclusus. 2018

idylle, fraglos

kniehoch das gras
äsende tiere
kein unglück in sicht
stattdessen licht
und alte
obstsorten