Für den heutigen Beitrag durchforstete ich mein Archiv nach einem eigenen Text, an dem ich nicht gleich wieder etwas herumzumäkeln habe, von dem ich sagen kann: „Aha, interessant!“ Meist versehe ich meine Texte mit dem Datum – und so kann ich beim „zufälligen“ Wiederfinden innerlich auf Entdeckungs- oder Erinnerungsreise gehen, was das wohl für eine Situation gewesen sein mag, was mich wohl inspiriert oder umgetrieben haben mag vor, während und nach dem Schreiben.

Der heutige Text behandelt das Thema „Nacht“ nach dem Motto „Nichts Genaues weiß man nicht“, und die kleine Malerei dazu mag sagen: Es gibt nicht nur Schwarz und Weiß. Die Nuancen wahrzunehmen, die – noch so kleinen – Möglichkeiten neben der vermeintlichen Gewissheit ist so lehrreich und für mich doch oft eine echte Aufgabe, wenn ich mal wieder auf die trübere Seite abgedriftet bin. Versuchen wir also offen zu bleiben (oder zu werden) für die Mannigfaltigkeiten des Lebens!

Alternativer Bildtex

Gewiss / ungewiss

Die Nacht

Die Nacht
ein Raum für allerhand
Angst schürend und lösend
mancherorts grell
mancherorts tiefschwarz
schattenlos

Die Nacht
ein Tier
gefährlich mancherorts
warmweich mancherorts
entfesselt fließend

Die Nacht
ersehnt mancherorts gefürchtet
zu groß der Raum
für verlässliche
Aussagen