Freundliche Sommertage laden dazu ein, in die Umgebung auszuschwärmen und zu schauen, was so grünt und blüht. Ich stelle fest, dass es immer häufiger Wildblumenwiesen(stückchen) zu entdecken gibt, die in ihrem bunten Durcheinander Erinnerungen wecken an ferne Zeiten, in denen solche Wiesen nicht erst angelegt werden mussten.

Dem gegenüber die gepflegten Gärten in stolzer Pracht. Mein Urbild der Idylle ist das Heraustreten aus meinem Haus am frühen Morgen hinein in meinen „Hortus conclusus“ mit einer Tasse Tee, Tau auf den nackten Füßen etc. Ich habe weder ein Haus noch einen Garten, wohl aber eine Tasse Tee, die mein Sinnieren unterstützt – mein Sinnieren über das Wilde und das Eingezäunte, das scheinbar Unförmige und das Geometrische, die Ordnung und die Un-Ordnung. Vielleicht ist heute ein Tag, einmal auf die Suche zu gehen nach diesen gegensätzlichen Erscheinungsformen, die doch einander bedingen: Was wäre die Ordnung ohne die Unordnung (und umgekehrt)?

Alternativer Bildtex

Wildwuchs. 2021

Münsterlandpartie

Entlang der Gartenwege
Ordentlicher Buchsbaum
Hier wird nicht aus der Reihe getanzt

Im Beet sorgsame Bepflanzung
Eines passt zum anderen
Das Auge will erfreut sein

Darin sich tummeln
Bienen, Ohrenkneifer, Schmetterlinge
In alphabetischer Reihenfolge

In der Nacht dann endlich zischen
Fledermäuse in jähem Flug
Scheren sich nicht um Farben und Formen

Kommen aus einer anderen Welt