
Seit einigen Wochen führe ich ein „Kreiseltagebuch“. Um nach einer recht uninspirierten Phase für mich die Schwelle zum Kreativwerden möglichst niedrig zu setzen, kam mir der Gedanke, eine Art Tagebuch zu führen, das nur aus Kreisen und Kringeln besteht …

Im heutigen poetischen Text ist unter anderem von „inneren Speichern“ die Rede, die möglicherweise einer Art Vorratskammer gleich uns durch die kommenden Monate bringen könnten. Ließe sich das Sonnenlicht hamstern – und mit ihm die Wärme der hellen Sommertage –, hätten wir es vermutlich getan …

In diesen – nach meinem Empfinden – zähen und verunsichernden Tagen und Wochen mit lauter nicht inspirierenden Schreckensmeldungen verspüre ich ein eindeutiges Bedürfnis nach Rückzug, und da kommt mir der Begriff des Schneckenhauses gerade recht …

Die ersten Wochen des neuen Jahres kommen mir mühselig vor – so oft ist es grau draußen und wird den ganzen Tag gar nicht richtig hell. Da ist schon viel guter Wille gefragt, um bei Laune zu bleiben …

Auch wenn wir noch schöne Sonnentage erleben, kündigt sich der Herbst schon an. Wir wissen es ja, dass auf den Sommer der Herbst folgt, aber wollen es doch – wie jedes Jahr – nicht so recht wahrhaben, dass es tatsächlich schon wieder so weit ist.